Große Gedanken, kurze Nacht [Kurzfilmnacht]

Kompakt und geballt, gehetzt und unreflektiert. Kurze Filme, und anscheinend zu wenig Vorführungszeit. Muss das so? Oder geht das entspannter?

Kurzfilmnacht 2012
Foto: blende2komma2


Aus 200 eingeschickten Filmen wurden 24 Werke ausgewählt, um am Freitagabend über die etwas verbaute Leinwand des Speichers zu flimmern. In drei Blöcken wurden die Kurzweiler runtergerasselt. Dazwischen spielte eine niedliche, junge Männerband etwas laute Musik. Moderator „Moe“ führte mit spontanen Einfällen durch den Abend, aber fasste sich angenehm kurz.

Dem besten Film winkt am Ende des Abends wie üblich der „Golden Moon“. Der 1. Platz ist mit 250 Euro dotiert und wird direkt in der Nacht vom Publikum gewählt. Alle Stimmen werden ausgezählt, die Gewinner mit einem sich überraschend ergebenen Trommelwirbel des Banddrummers verkündet. Die Stimmung im Speicher war durchweg gut mit den knapp 50 Leuten, die zur Mitte der Nacht noch verblieben waren. Leider fehlte es der Preisverleihung an Prominenz. Weder Regisseure, Kameraassistenten oder Setbeleuchter noch Kabelträger der Publikumslieblinge waren anwesend, um ihre Urkunden würdigend entgegenzunehmen. Sehr schade, aber vielleicht lag es auch daran, dass aus nicht ganz ausgeführten Gründen der Abspann einer jeden Produktion abgebrochen wurde. Ist unsere Zeit denn deratig knapp bemessen?

Einsame Spitze war die Auswahl der Filme. Von Romanzen zwischen Kitsch und Klamauk über Action von Trashig und Splatter bis zu großen Gedanken des Lebens, Erklärungsversuchen zur Jugendkultur, Aufbereitung historischer Fakten oder Geschichten von gesellschaftlichen Konflikten sowie kunstvoll gelungenen Inszinierungen oder berührenden Ansichten einer jungen Frau, die sich eine Stimme lieh, um sich uns mitzuteilen. Am Ende war es schwierig, nur drei Filme zu favorisieren.

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