Papa hat jetzt Brüste [SF „Transpapa“]

… schminkt sich, trägt Kleider und heißt Sophia. Als er seine (oder ihre?) Tochter Maren wiedertrifft, sind Schwierigkeiten vorprogrammiert.

Szene aus "Transpapa"
Foto: teamworx

„Weißt du noch, wie du unseren Volvo vollgekotzt hast? Du warst noch ganz klein und ich hab immer gedacht: Wie kann aus so einem kleinen Wesen so viel Kotze rauskommen? Wir mussten bis Holland mit offenem Fenster fahren, weil der Wagen so gestunken hat.“ – „Ja, ich weiß. Die Geschichte habt ihr mir schon tausend Mal erzählt.“ Sophia strahlt herzerwärmend, während ihre Tochter ihr nur die kalte Schulter zeigt.

Maren (Luisa Sappelt) ist ein ganz normaler Teenie und befindet sich mitten in den Wirren der Puber… Nein, ich kann nicht schon wieder so anfangen. Und eigentlich stimmt das auch gar nicht. Maren ist überhaupt nicht normal. Sie ist nicht so aufgestylt wie ihre beste Freundin Zora (Henriette Nagel), ist Jungs gegenüber schüchtern und hat zwei Mütter. Bei Uli (Sandra Borgmann) lebt sie – natürlich in Berlin – und Sophia (Devid Striesow) hat sie nicht mehr gesehen, seitdem sie auf der Suche nach sich selbst spirituelle Bücher in Nepal schrieb. Sophia hieß damals noch Bernd. Als sie zu ihrem Geburtstag eine Karte von ihr findet, beschließt Maren sie zu besuchen. Die geballte Weiblichkeit ihres eigentlichen Vaters überfordert sie enorm.

Sarah Judith Mettke schuf einen Spielfilm, der sich sehr diplomatisch mit Transsexualität auseinandersetzt. Durch die langsame Kameraführung und den minimalistisch gehaltenen Filmstil wird die Aufmerksamkeit verstärkt auf die Handlung gelenkt. Der Zuschauer verfolgt das Geschehen durch die Augen Marens, die der sexuellen Orientierung von Bernd/Sophia anfangs sehr kritisch gegenübersteht. Trotzdem schafft sie es, dass man im Laufe des Filmes mit Sophia sympathisiert. Genau wie mit „Transpapa“.

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