Ausstellung Die Seele Georgiens: Von Verbot zu Vernissage

Foto: Wolfgang Korall

Wenn du drei-, viertausend Meter hoch stehst, da ist die Welt eine ganz andere.“ – Wolfgang Korall, Fotograf

Wer Wolfgang Korall am 2. Mai auf der Vernissage seiner Ausstellung erleben durfte, wird zweifellos festgestellt haben, wie tief seine Verbindung zu dem Land Georgien ist. Präsentiert werden ausgewählte, von 1980 bis 2011 entstandene Aufnahmen.

„Georgien ist mein Schicksalsland.“, so beschreibt der Fotograf selbst seine Beziehung zu dem kleinen Land am Kaukasus, das er zum ersten Mal auf Einladung eines georgischen Kommilitonen hin besuchte. Ihn habe die unendlich Weite der naturbelassenen Landschaft berührt, seine Fotos seien entstanden, weil er das, was er sah, nicht zeichnen konnte. Die Ergebnisse sind atemberaubend.

Gerne beantwortet der Fotograf, dessen Bilder in der DDR nicht ausgestellt werden durften, Fragen zu seinen Arbeiten. Zu jedem Bild kann er eine Geschichte erzählen. So zum Beispiel zu den analog aufgenommenen Bildern aus Swanetien. Auf sensible Art wird die Stimmung eingefangen, die in dieser uralten Kultur auch in den 80er Jahren noch herrschte; Korall dokumentiert den Totenkult und die tiefe Religiosität des Volkes.

In den anschließenden Räumen sind Landschafts- und Portraitaufnahmen zu sehen, zum Großteil in Farbe. Keines der Fotos sei gestellt, oft habe er die Fotografierten erst nach der Aufnahme kennengelernt, so Korall.

Auch georgische Gäste bestätigen die Authentizität. „Ich habe mich wie zuhause gefühlt,“ bekundet beispielsweise ein junger Besucher seine Begeisterung.

Die Seele Georgiens ermöglicht durch die überaus gelungenen Aufnahmen ein Eintauchen in Landschaft, Kultur und Mentalität des Landes und ist absolut sehenswert.

Ein besonderer Tipp ist auch das Galeriegespräch mit dem Künstler am Freitag ab 17.15 Uhr in der Galerie M-V Foto.

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