Cops: TestosteRun

Foto: goldengirls (Produktion)

„Du bist die Gefahr.“ „Ich bin keine Gefahr. Ich ein Polizist.“

Christoph „Burschi“ Horn (Laurence Rupp) ist endlich da angekommen, wo er schon als „kleiner Bub“ hin wollte: bei der Wiener Polizeispezialeinheit WEGA. Bei einem seiner ersten Einsätze, eine eigentlich harmlose Ruhestörung, erschießt er aus Unerfahrenheit einen Mann. Von den Kollegen wird er als Held gefeiert und in die testosterongeladene WEGA-Familie mit Freuden aufgenommen. Das traumatische Erlebnis lässt ihn aber nicht mehr los. Nach und nach kommen Zweifel in ihm hoch, die ihn seinen Vorgesetzten Konstantin Blago (Anton Noori) und die gesamte WEGA in Frage stellen lassen.
„Ich wollte einen Film machen, der einen von Beginn an packt und einen am Ende wieder hinauswirft.“, so Regisseur ISTVAN aka Stefan A. Lukacs. Das ist gelungen. Ich fühle mich fast ein bisschen unfähig zu schreiben, so sehr hat Cops mich gefesselt. 92 Minuten lang pulsierende Energie, Spannung, Aggression. Hardstyle und Dubstep-Beats ballern im Hintergrund, unterstreichen die Geladenheit der Szenen. Laurence Rupp ist eine einzige Wucht, aber auch der Rest des Ensembles leistet großartige Arbeit.
Nach dem Schauen verlange ich nach Hintergrundwissen und finde oben zitiertes, sehr lesenswertes Interview (zu finden auf austrianfilms.com). Es handelt sich bei Cops um eine fiktionale Geschichte, für die über längere Zeit hinweg sehr gut durch direkte Einblicke in die Arbeit der Polizeieinheit recherchiert wurde. Dem voraus ging der Kurzfilm Void, der für den Regisseur den Einstieg ins Thema lieferte. Verdient hat Cops schon drei Max-Ophüls-Preise in den Kategorien Bester Schauspielnachwuchs (Nebendarstellerin) für Anna Suk, Publikumspreis und Preis für den gesellschaftlich relevanten Film abgeräumt.
Besonders das nervenaufreibende Finale ist keine leichte Kost, ISTVANs bemerkenswertes Langfilmdebüt aber absolut empfehlenswert.

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