Kindsein - Ich sehe was, was du nicht siehst: Das Leben ist (k)ein Traum

Foto: Lilian Nix

„So wie ich bin, gefalle ich mir. Ich möchte nie erwachsen werden.“ – Rekha

In beeindruckenden Bildern, begleitet von den ernsthaften Stimmen der Protagonist*innen nimmt uns KINDSEIN – Ich sehe was, was du nicht siehst mit in einen Kosmos, in dem wir alle einmal gelebt haben – die Kindheit.

Vier Kinder im Alter von sechs und acht Jahren laden die Zuschauer*innen ein, ihren Alltag mitzuerleben.

Die Reise beginnt in Tokyo bei Kurumi und führt nach Havanna, wo Jorgito „mit Mama, Papa und Che (Guevara)“ lebt. Rekha führt durch die Slums von Mumbai, in Berlin erklärt Sean dem Publikum die Welt.

Der von Philipp Eichhorn produzierte Film hält sein Versprechen und macht es tatsächlich möglich, die Welt durch Kinderaugen zu betrachten. Die manchmal tief philosophischen Gedanken der Protagonist*innen zu Themen wie Krieg oder Gut und Böse beeindrucken und regen zum Nachdenken an – sie verdeutlichen, wie sehr oft unterschätzt wird, was Kinder zu sagen haben.

Die Aufnahmen wirken vollkommen authentisch und werden mehr als ein Mal ein Lächeln auf die Gesichter zaubern.

Allerdings ist die Dokumentation nicht nur unterhaltend: In einer sehr ergreifenden Szene erzählt Rekha von ihrem Traum, Lehrerin zu werden – zur Schule geht sie selbst nicht.

Trotz dieser und anderer bitterer Momente macht es glücklich, zuzusehen, wie die vier ihren Alltag meistern, mit Höhen und Tiefen und einem dennoch unbeschwerten Blick auf das Wunder Leben.

Mir persönlich ist nicht ganz klar, warum KINDSEIN als Jugendfilm eingeordnet wurde, da es vom  Genre her eher eine Dokumentation und für Jung und Alt gleichsam interessant ist.

Ich spreche eine absolute Empfehlung aus, denn: Es ist der vielleicht beste Film, den ich im Rahmen des Filmkunstfests bisher gesehen habe.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert