Der Mann mit dem Fahhrad: Betrachtende Gedanken

Foto: Levan Tsintsadze

Wenn ein Kurzfilm länger in den Gedanken der Betrachtenden bleibt, als er selber Spielzeit hat: preisverdächtig.

Die Erzählung könnte sich um eine beliebige Person drehen, irgendeinen Mann, irgendein Fahrrad. In schwarz-weißen Bildern reiht sich Alltägliches aneinander. Belanglose Tätigkeiten die im Hintergrund verschwinden. Hinter einer Stimme, die uns den präzisen Einblick in Gedanken einer bestimmten Person gewähren, simpel gespielt von Irakli Burgiani.

Drehbuch, Regie, Produktion dieses philosophischen Kammerspiels ist aus fast nur einer Hand entstanden. Levan Tsintsadzes setzt eine komplexe Idee in einer kompromisslosen Einfachheit von Bild, Ton und Geschehen um.
Es verwundert mich nicht, dass Der Mann mit dem Fahrrad bereits Preise gewinnen konnte, wie beispielsweise in Hamm den Jury- sowie den Publikumspreis. Sehr verdient wie mir scheint. Der Prozess des betrachtenden Denkens, einmal ausgelöst, radelt in meinem Kopf weiter.

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