Liebe auf den ersten Schlag: Ich dich auch

„Ich schlage keine Mädchen“, sagt er und schaut beschämt zu Boden.
„Stimmt, du beißt sie lieber.“
Er hebt seine Hand zum Schlag an.

Foto: Tiberius Film

Als ihr Vater stirbt, übernehmen die Brüder Arnaud und Manu Labrède (Kévin Azais und Antoine Laurent) seine Baufirma. In seinen Ferien trifft Arnaud auf Madeleine (Adèle Haenel), die fest an den Weltuntergang glaubt und auf den sie sich vorzubereiten versucht. Arnaud ist fest entschlossen, ihr näher zu kommen und macht sich auf den Weg, um Madeleine bei einem Survival-Programm der Armee nahe zu sein. Doch nachdem sie sich von dem Programm enttäuscht und nicht dazu bereit zeigt, sich den Regeln zu beugen, befinden sich die beiden auf einmal mitten in einer lebensgefährlichen Situation.
Gegensätze ziehen sich an. Das ist es wohl, was die Romanze vermitteln möchte. Und gerade schwierige Situationen können Menschen ganz besonders fest zusammenschweißen. Bei Arnaud und Madeleine scheint das zu funktionieren. An abwechslungsreichen Charakteren mangelt es dem Film von Regisseur Thomas Cailley nicht. Was sie einem jedoch zu sagen versuchen, bleibt ein wenig auf der Strecke. So erfährt man doch kaum etwas über seitliche Handlungsstränge, die sehr bald der Liebesgeschichte der beiden Hauptfiguren weichen müssen.
Liebe auf den ersten Schlag folgt dem klassischen Modell einer Spannungskurve von einer Steigerung, bis zum Höhepunkt und dem besonderen Ende. Leider fehlen zwischendurch Wendungen, die der Story ein wenig mehr Abwechslung bereitet hätten.
Nichtsdestotrotz gibt es ein ganz besonderes Element, das den Film doch noch einzigartig und sehenswert macht: Das zentrale Thema, die Liebe, spielt sich an Orten ab, welche die meisten von uns nie werden zu Gesicht bekommen können. Ob innerhalb der Armee, beim Training im Swimmingpool oder im Wald – Liebe gibt es überall und kann durch (fast) nichts aufgehalten werden.

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