Filmkonzert Asta Nielsen: Die Vertonung eines vertonten Stücks

Als 2006 das deutsche Filmmuseum Frankfurt eine unbekannte Version des Stummfilms HAMLET aus Privatbesitz ergattern konnte, löste dies eine Welle der Begeisterung aus.

Sie war irgendwo in einer Kiste gelagert und vergessen worden. Und das beste daran: Es gab ein davor noch nicht ausgestrahltes Vorspiel von 10 Minuten! Cineasten und Stummfilmliebhaber konnten ihr Glück kaum fassen. Kurzer Hand wurde HAMLET im Auftrag von ARTE von Michael Riessler vertont. Zusätzlich begleitete er das Stück zusammen mit Corinna Fuhrmann mit Livemusik.


Was vielleicht Anfangs eine schöne Idee war, verwandelte sich mit der Zeit jedoch in ein an den Nerven zerrendes Spektakel. Die Tonspur des Films überlagerte komplett die Livemusik. Wenn dann ab und zu ein paar Töne es doch schafften durchzudringen, wirkten sie fehl am Platz und irritierten.
Auch wenn zu Anfang der Veranstaltung gesagt wurde, dass es sich bei dieser Version um eine ältere handelte, bei der die Synchronisationspunkte der Livemusik nicht mehr übereinstimmten, hätte man sich vielleicht eher dazu entscheiden sollen, den Film ohne Begleitung zu spielen.
HAMLET als solcher, ist ein von Asta Nielsen produzierter zeitloser Klassiker, für den man zugegeben, etwas Ausdauer und Muße braucht. Hat man es jedoch einmal geschafft, sich zu konzentrieren, versteht man auch den Witz und die Einmaligkeit des Stückes.
Alles in allem eine durchwachsene Vorstellung, die mich mehr überzeugt hätte, wäre sie besser durchdacht worden.

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