Usedom-Krimi - Engelmacher: Zwischen Wahrheit und Lüge

Das Raubtier streift die Dünen, blickt sich um, wittert. Aus einem Steinhaus flimmert Licht, sonst geht die Dämmerung fast in völlige Finsternis über.

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Foto: NDR / Christiane Pausch

Wieder im Hellen überquert ein Taxi die Brücke nach Usedom. Darin sitzt Julia Thiel (Lisa-Maria Potthoff), die in ihrem ersten Fall als Kommissarin nach einer Reha mit dem Fall einer verschwundenen polnischen Hotelangestellten beauftragt wird. Kurze Zeit später findet man die Leiche einer Gynäkologin. Auch Julias Mutter, Karin Lossow (Katrin Sass), gerät unter Verdacht. Julia muss sich nicht nur mit den beiden mysteriösen Fällen sondern auch mit familiären Konflikten und Beziehungen auseinandersetzen.

Der Film besticht dabei nicht nur durch die Herausforderungen, denen sich Julia ausgesetzt sieht. Ganz nebenbei werden die Folgen ihres eigenen Unfalls herausgearbeitet, mit denen sie noch lange zu kämpfen hat. Im Gegensatz zu anderen Charakteren, die zwar ebenso wichtig sind, jedoch kaum näher beleuchtet werden, wird Julias starke Persönlichkeit herausgearbeitet. Gelegentlich fehlt hier ein differenzierter Blick auf die Authentizität der Handlungsmotive sämtlicher Personen – und es stellt sich die Frage, wovon die eigenen Handlungen eigentlich beeinflusst und gelenkt werden.

Positiv wirkt das Deutsch-Polnische Verhältnis, das vor allem durch die geographische Lage Usedoms eine bedeutende Rolle spielt: Hand in Hand arbeiten die Polizisten beider Länder zusammen und auch die Landesgrenze spielt eine nicht unbedeutende Rolle. Die Mischung aus persönlichen Konflikten und der Relevanz des zentralen Handlungsortes, der Ostsee, ist herausragend gelungen.

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