In deinen Armen: Zwischen Tod und Liebe

Sterbehilfe ist kein einfaches Thema. „In deinen Armen“ ist kein einfacher Film.

in deinen armen
Foto: Tamtam Film

Niels will sterben, Maria hilft ihm. Er ist unheilbar krank und möchte in der Schweiz durch begleitete Sterbehilfe seinem Leid und seiner furchtbaren Zukunft entkommen. Seine Familie kann ihm dabei nicht helfen. Er bittet Maria, eine fürsorgliche Pflegerin. Sie sagt zu. Sie muss raus aus ihrem Leben, in dem sie ohne Freunde, dafür mit einer Katze in einer Wohnung wohnt und raucht, tagein, tagaus. Maria ist nicht zufrieden mit ihrer Situation und mit sich. Es ist ihre Geschichte, die in dem Drama „In deinen Armen“ erzählt wird. Es ist ihre gespaltene Haltung, die beleuchtet wird, ihre Unsicherheit und ihre Sehnsucht.

Mit wenigen Dialogen vermittelt Samanou A. Sahlstrøm die tieftragische und berührende Geschichte von zwei Menschen, die sich näher kommen, obwohl sie wissen, dass ihnen keine Zeit bleibt – von ihren Auseinandersetzungen, dem Glück, der Verzweiflung, der tiefen Trauer. Lisa Carlehed und Peter Plaugborg spielen die Rollen brilliant und sehr überzeugend, keiner großen Worte bedürftig. Sie transportieren Gefühle von Liebe bis abgrundtiefen Hass nur durch Blicke. In der Szene, in der Maria in die Kamera guckt – genau in die Augen der Zuschauenden, in das Leben eines jeden einzelnen – dann wird einem so richtig bewusst, wie real das Thema ist und wie wichtig die Diskussion darüber.

Grelle Lichter der Großstadt, das Echo der Rufe in den Bergen, der Schnee in den Haaren von Maria, das eisige Wasser – auch das Setting des Films überzeugt. Gnadenlos detailreich wird die Krankheit von Niels gezeigt. Gnadenlos detailreich ist vor allem das Ende des Films. „In deinen Armen“ ist nicht leicht zu ertragen, aber unbedingt anzugucken. Vielleicht auch gerade deshalb.

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