It’s about time: Zeit zu verschenken

Boah, wer hat an der Uhr gedreht, ist es denn schon wirklich so spät? Nun aber schnell, sonst verlierst du noch etwas Wichtiges.

Its about time
Foto: Atom Art

Unsere wertvolle Lebenszeit auf Erden ist begrenzt. Das weiß jeder. Aber wir müssen uns die wichtige Frage stellen, wie wir den vorhandenen Zeitrahmen sinnvoll nutzen. Sollten wir alles perfekt machen, weil wir Angst haben zu scheitern oder andere Menschen eine andere Meinung von uns haben? Sollten wir nicht lieber frohen Mutes sein und das Leben so genießen, wie es uns widerfährt? Oder um es mit den Worten von Mark Twain zu sagen: Sollten wir nicht jedem Tag die Chance geben, der schönste Tag des Lebens zu werden?

In einer kleinen Wohnung erwacht das Leben jeden Morgen von neuem. Bis eines Tages ein weißer Zettel mit schwarzer Aufschrift „It’s about time“ am großen Fenster weht. Die Zeit, aus dem Haus zu gehen ist angebrochen. Der alte Mann möchte gerne das einsame Zimmer verlassen. Nach und nach kommt er seinem Ziel, ordentlich gekleidet einen Fuß vor die Tür zu setzen, näher. Unterbrochen wird er von der dunklen Nacht. So vergeht Tag für Tag. Doch alles muss perfekt sein. In seinem ehrgeizigen Perfektionismus versunken vergisst er die Uhr, die gnadenlos weiterläuft. Ob er die wertvolle Zeit einholt?

Der sechsminütige Kurzfilm „It’s about time“ vom lettischen Regisseur Ivo Briedis ist ein großartiges Schauspiel der Animationskunst. Ohne ein gesprochenes Wort entstehen emotionale Gedankenspiele. Die liebevoll gestaltete Modellfigur des alten Mannes erweckt sofort Sympathien. Die stimmungsvolle Musik von Colin Stetson ist das kleine Sahnebonbon in einem so wunderschönen Film. Keine verdrehte Handlung, keine schrägen Charaktere, kein brisanter Stoff – einfach nur ein sinnlicher Genuss der Filmkunst zum Träumen.

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