Das Leben ist nichts für Feiglinge: Sarg und Haschkekse

„Fast 70% aller Serienkiller sind Einzelkinder, wusstest du das?“ – „Echt? Mein Lehrer hat immer gesagt, ich hätte keine Zukunftsperspektive.“

Foto: NFP Georges Pauly
Foto: NFP Georges Pauly

Babette ist gestorben. Ihr Mann Markus (Wotan Wilke Möhring) ist allein und weiß nicht wirklich, wie er mit seiner Tochter Kim und ihrem rebellischen Goth-Ich umgehen soll. Kim (Helen Woigk) hat ihre Bezugsperson verloren und versteckt ihre Trauer hinter Statistiken zum Tod. Der Oma Gerlinde (Christine Schorn) wird Krebs diagnostiziert. In ihrer Trauer können Vater und Tochter sich gegenseitig nicht verstehen und Kim verschwindet mit ihrem Freund Alex (Frederick Lau) Richtung Finnland. Alex ist Einzelkind wohlhabender Eltern, die sich nicht für ihn interessieren – er sucht die Aufmerksamkeit und Zuneigung mit allen Mitteln. Markus, Gerlinde und ihre lebensfrohe Pflegerin Paula (Rosalie Thomass) reisen ihnen hinterher.

Den Film „Das Leben ist nichts für Feiglinge“ zeichnet besonders seine gut gelungene Mischung aus Trauer und Komik aus. So versucht Markus ernsthaft mit Gerlinde zu reden, während sie Haschkekse isst. Und auch wenn das Meer als Fluchtpunkt trauriger Menschen etwas stereotyp ist, transportieren gerade diese Aufnahmen viele von den Gefühlen, die den Film ausmachen. Beinahe etwas gewollt, aber trotzdem schön hüpfen „Satanisten-Kim“ und „Einzelkind-Alex“ später durch die Dünen in Dänemark.

Die Tragikomödie wurde 2012 gedreht und beruht auf dem gleichnamigen Roman von Gernot Gricksch, der ebenfalls das Drehbuch verfasst hat. Der Film zeigt berührend und hervorragend besetzt die Geschichte eines Vaters und seiner Tochter. Die Probleme, die der Verlust von Babette und die Krankheit von Gerlinde mit sich bringen. Die Sorgen, die auf zu schnell gesprochenen und nicht fertig gedachten Sätzen beruhen. Und die Liebe zwischen den beiden, die man trotz allem die ganze Zeit spürt.

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