Parchim International: „Ich bin ein Parchimer“

Diplomatisch, wie ein echter Geschäftsmann steht Jonathan Pang seinen neuen Mitarbeitern gegenüber: Ein kleiner Mann, der Großes zwischen Hamburg und Berlin vollbringen will.

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Foto: Lemme Film GmbH

Parchim zählt 18.000 Einwohner und liegt mitten in Europa. Der Wirtschaftsstandort Mecklenburg-Vorpommern zählt zu den am schnellsten wachsenden Regionen in Deutschland. Ressourcen sind reichlich vorhanden, sowohl Land als auch Wasser. So sieht das zumindest der chinesische Investor Jonathan Pang. Er kaufte 2007 den ehemaligen Militärflughafen in Parchim für 30 Millionen Euro. Hier soll in naher Zukunft Parchim Airport City entstehen und damit ein neuer Umschlagpunkt zwischen Europa, China und Afrika.

Stefan Eberlein und Manuel Fenn hatten Schwierigkeiten, 90 Minuten dieser Dokumentation zu füllen. Von ihrem eigentlichen Thema wichen sie schließlich ab und die letzte Stunde des Films zieht sich unerträglich in die Länge. Schuld daran scheinen nicht die Regisseure zu tragen, sondern das echte Leben. Die Doku wurde in einem Zeitraum von sieben Jahren gedreht. Dafür wird erstaunlich wenig Inhalt transportiert. 30 Minuten wären vollkommen ausreichend gewesen, um alles Relevante wiederzugeben. Es gibt nahezu keine Spannung und eine aufbauende Handlung fehlt bis zum Schluss.

Gelungen ist den beiden Filmemachern hingegen das Porträt des Investors. Sie schafften es sogar, intime Momente seines Lebens festzuhalten.

Leider wird die Dokumentation dadurch nicht aufgewertet, da der Protagonist genauso langweilig ist, wie sein Flughafen. Die einzige Regung, die der Film in uns hervorruft, ist nach Parchim zu fahren, um uns von der Wahrheit zu überzeugen.

 

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