Europe 5 Days: Bilder ohne Hintergrund

„Without a passport you can’t go anywhere!“ – Denkste.

Europe_5_Days_Mountains - Kopie
Foto: Friedl Wolffhardt

Das 15-jährige anatolische Mädchen Ayla hat es satt, bei ihrem Opa auf dem Bauernhof fernab von jeglicher Zivilisation zu leben. Als sich zwei Wanderer in die Nähe ihres Hauses in der südöstlichen Türkei verlaufen, lädt Ayla sie herzlich zu sich ein. Inspiriert von ihrer Wanderschaft fasst sie den Plan, von Zuhause auszubrechen, um ihrem monotonen Alltag zu entfliehen. Mit noch nicht mal ihrem Reisepass in der Tasche bricht sie hastig nach Europa auf. So beginnt ihr wagemutiger Trip in eine neue Welt.

Die 92-minütige Low-Budget-Produktion ist das Filmdebut von Fried Woffhardt und Orsa Repp. Gedreht wurde in der Türkei, Bulgarien, Rumänien und Deutschland mit einer Spiegelreflexkamera, wodurch das Road Movie ein bisschen so wirkt wie ein Dokumentarfilm.
Die Schönheit der verschiedenen Landschaften Europas wird hervorgehoben, die Farben sind toll eingefangen und machen den Film lebendig. Leider ist die Erzählgeschwindigkeit sehr langsam, sodass kaum Spannung aufgebaut wird. Den Produzenten ging es da scheinbar ähnlich wie mir: An einigen Stellen setzten sie übertrieben dramatische Musik ein, die es nur mit Mühe schafft, die Wirkung der Szenen zu intensivieren. In anderen Momenten ist die Stille wiederum kaum auszuhalten. Das Drehbuch macht insgesamt einen schwachen Eindruck. Ayla erlebt quasi immer wieder das Gleiche nur mit anderen Personen in anderen Ländern.
Es fiel mir schwer, mich mit Ayla zu identifizieren. Das lag vor allem daran, dass ich kaum etwas über sie und ihre Motive erfahren habe, da diese nur kurz anfangs und am Ende in wenigen Bildern thematisiert werden. Das mag aber auch daran liegen, dass ich nicht in die Zielgruppe von „Europe 5 Days“ passe, die wohl eher 13-16 Jähre Mädchen sind.

Marian W. Fritz

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