Stadt - NDR Spezial: Astra(le) Impressionen

Film – dazu gehören natürlich Spannung, tolle Bilder, eine gute Story, glorreiche Texte und ein Feeling, dass den ganzen Raum einnimmt. So oder so ähnlich!

Stadt
Foto: NDR-Fernsehen

In der „Stadt“ ist es etwas anders. Die Spannung, Bilder und das Feeling sind alle da, doch von Text ist keine Spur. Timo Grosspietsch lässt die NDR Bigband über dynamische Bilder Hamburgs spielen.

Wie in einem Fade-in eines Spielfilms fährt die Kamera aus einem Tunnel und schwebt über die Stadt. Entspannt. Die zuerst hart anklingenden Töne werden zu einem weichen Bett und ich verliere mich sofort in den Bildern. Anfänglich dachte ich, dass eineinhalb Stunden zu lang sind, um nur Aufnahmen mit Musik zu zeigen. Nach fünf Minuten des Films hatte ich das vollkommen vergessen. Die Inszenierung zwischen Film und Ton ist unfassbar gut gelungen. Es scheint, als ob die extrem wandelbare Musik auf die Bilder reagiert und versucht, den Betrachter durch die schönen sowie  unschönen Aspekte der Stadt zu lotsen.

Stimmungswechsel erreicht Grosspietsch allein mit der Dynamik des Sounds. Zeitweilig dachte ich, es wäre vorbei, aber die gezielten Motivwechsel der Band spannen immer wieder neue kleine Geschichten auf.

Jedem Tagträumer ist „Stadt“ absolut zu empfehlen, aber wer etwas mit einem fassbaren Inhalt sucht, ist hiermit nicht bedient. Lange Szenen dominieren die Atmosphäre, die Story ist undefiniert und das Gesamtkonzept nichts für flüchtige Geister. Doch wer seine Synapsen kitzeln möchte und Bock auf eine lässige Band hat, der soll sich den Streifen geben.

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