Sommer vorm Balkon: Berliner Luft und Liebe

„Guten Morgen, guten Morgen, guten Morgen Sonnenschein! Diese Nacht blieb dir verborgen, doch du darfst nicht traurig sein…“

Hommage: Sommer vorm Balkon
Foto: X-Verleih

Nikes (Nadja Uhl) und Katrins (Inka Friedrich) Nächte sind lang und voller Wein, ihre Tage nicht immer voller Sonnenschein. Doch solange die beiden Freundinnen sich haben, gibt es Spaß und ein Stückchen Sicherheit.

Die freche und herrlich unverkrampfte Nike ist eine Berliner Schnauze, die weiß, wie sie mit den Männern umzugehen hat – ist aber clever genug, um nicht als dummes Blondchen dazustehen. Ihr Job als Altenpflegerin, Kneipenaufenthalte und kurzweilige Männergeschichten genügen ihr. Sie nimmt‘s hin, ohne in Mitleid für sich selbst oder für andere zu verfallen. Dass Ronald (Andreas Schmidt), ein seltsamer und machohafter Trucker, in ihr Leben tritt, ist gewissermaßen eher ein Unfall. Katrin dagegen ist häufig unsicher und leicht labil. Sie strauchelt durch den Alltag inklusive unangenehmer Bewerbungssituationen, einem fehlenden Liebesleben und in der Rolle der alleinerziehenden, überforderten Mutter.

Andreas Dresen und Wolfgang Kohlhaase gelingt mit SOMMER VORM BALKON eine gutgelaunte Prenzlauer-Berg-Geschichte über die Suche nach Liebe, die von längerer Dauer sein wird als der Sommer, in dem sie spielt. Hier wird generationsübergreifend nach Zuneigung gesucht – jeder verarbeitet es nur auf seine Weise. Relativ vorhersehbare Konflikte fordern den Zuschauer zwar wenig heraus, bieten ihm im Gegenzug aber einen großartigen Urberliner Charme, mit dem die Protagonisten die Hürden des Lebens leichter nehmen.

Dass dieser Film in Kohlhaases Hommage-Reihe gezeigt wird, erweckt einen Klassiker aus dem Jahre 2005 erneut zum Leben – passend zum Sommer und dem wohl nie vergehenden Berlinfieber. Die Szenestadtteile mögen seitdem gewechselt haben, doch die Kneipe an der Ecke mit Tina und den anderen Gestalten bleibt. So wie die Balkongespräche der beiden Frauen in ihrer Midlife-Crisis.

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