Im Sommer wohnt er unten: Wie der Apfel im Paradies

Eigentlich wollten die Landberg-Brüder nur einen entspannten Sommer mit ihren Familien verbringen. Werden ihre Streitigkeiten die Idylle zerstören?

Spielfilm: Im Sommer wohnt er unten
Foto: Samuel Arnaud

Vogelgezwitscher. Brioche mit Marmelade. Wiese. Ein Pool vor der Tür, Atlantik vor dem Haus. Warmes Holz, weiche Federbetten und Blumentapeten. Der Geruch von Sonnenmilch und gebräunter Haut. Gras. Grillenzirpen. Pasta und Rotwein. Kerzenschein in lauen Nächten. Sehnsucht.
Französin Camille (Alice Pehlivanyan) und ihr Sohn Etienne (William Peiro) verweilen am Atlantik auf dem Familienanwesen ihres neuen Freundes Matthi Landberg (Sebastian Fräsdorf). Faulenzend leben die drei in den Tag hinein, vertreiben sich ihre Zeit oder bringen dem kleinen Etienne das Schwimmen bei. Nur kleinere Unstimmigkeiten stören die absolute Idylle: „Weißt du, wie viele Kinder in Pools sterben?“ – „Nein.“ ¬– „Tja, viele.“
Als sein älterer Bruder David (Godehard Giese) mit Frau Lena (Karin Hanczewski) aufkreuzt, gibt es Ärger im Paradies. Selbst im Urlaub will der konservative Chinohosen-Macho die Machtverhältnisse klären, stellt neue Regeln auf und verhält sich wie ein Tyrann. Im Laufe des Filmes wird die scheinbare Familienhierarchie aufgemischt, Dinge zerbrechen, entstehen neu.

In Tom Sommerlattes Debütfilm IM SOMMER WOHNT ER UNTEN wird der Zuschauer durch langsame Einstellungsfolgen, idyllische Szenen und ruhige Dialoge an die Hand genommen und langsam durch den Film geführt. Der Charme des alten Ferienhauses lässt den Betrachter selbst zur Ruhe kommen und etwas vom Urlaubsfeeling mitnehmen. Die leuchtenden Farben passen zur inhaltlich leichten Kost, die selbst in drückender Sommerhitze gut verdaut werden kann. Leider bleibt nach den anderthalb Stunden schöner Bilder nicht viel Mehrwert, sondern nur der dringende Wunsch, sich direkt an den Laptop zu setzen und den nächsten Sommerurlaub zu zweit zu planen – ohne anderes Pärchen. Hach, Sehnsucht.

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