Zeitreise im Sekundentakt [KF „Olgastraße 18“]

Vier Wände, vier Minuten. Viele Jahre, in denen das gesamte Leben zum Zeitraffer wird.

Olgastrasse 18
Foto: Filmstill

Die in den sechziger Jahren beginnende Handlung dreht sich um einen Mann, der zusammen mit seiner Frau die Wohnung in der „Olgastraße 18“ bezieht. Sie bekommen ein Kind. Mit den Jahren leben sich die Eheleute auseinander und lassen sich scheiden sich. Die Frau verlässt den Mann, welcher alleine zurückbleibt. Altes wird durch Neues ersetzt. Die Gewohnheiten zwischen den vier Wänden laufen in einem Zeitraffer ab, in dem Jahre zu Sekunden werden und große Lebensabschnitte pfeilschnell vorbeirauschen. Die Papierstapel auf dem Schreibtisch wachsen und verschwinden, das Ticken der Uhr gibt den Rhythmus auf den Weg in die Gegenwart vor.

Die Spuren der Vergangenheit finden sich in den kleinen Gegenständen des Alltags wieder. Wechselnde Bilder an der Wand zeugen vom Älterwerden und von Veränderungen, die im Hintergrund laufenden Radiosequenzen lassen alte Erinnerungen aufkommen. Die Wohnung wird zum Zeitzeugen, mit dem man auch ohne Darsteller, einen Sprecher oder erläuternde Worte die Lebensgeschichte der Familie erfährt. In melancholisch-romantischer Atmosphäre wird der Zuschauer auf eine Fantasiereise durch die Vergänglichkeit der Zeit mitgenommen.
Das vierminütige Experiment „Olgastraße 18“ ist im Stoptrick-Verfahren hergestellt. Es wurde als gemeinsames Filmprojekt von Liv Scharbatke und Jörg Rambaum umgesetzt, die beide an der Filmakademie Baden-Württemberg studierten. Ein realitätsnahes Memoire, das manch einen an seine eigene Kindheit zurückerinnert.

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