Wiebke: „Am Ende war ich immer die Kulturtante“

 

Mir gegenüber sitzt eine junge Frau mit langen Dreadlocks und leuchtend blauen Augen, von der ich bisher irgendwie noch nicht all zu viel gehört habe. Umso besser, dass sie als mein Interviewpartner gelost wurde. Erstmal starten wir mit den Grundlagen: Wie alt? Was machst du so? Wieso bist du hier? Erstmal abchecken, wie der andere so tickt. Hunde würden sich beschnuppern, wir belassen es beim Small Talk.

Also dann mal los: Wiebke ist 24 Jahre alt und zum ersten Mal bei der filmab! dabei. Gerade macht sie ein Freiwilliges Jahr beim Gutshaus Hermannshagen e.V. (den gestandene JMMVler bereits von den letzten beiden Weihnachtsfeiern kennen) und übernimmt dort ganz unterschiedliche Aufgaben. Von der Apfelsaftpresse über Büroaufgaben bis hin zur Veranstaltungsorganisation: Hauptsache, Wiebke kann sich ordentlich einbringen und etwas beitragen. Löblich, finde ich.

Ihre „Davor-Geschichte“ ist damit aber noch lange nicht vorbei: Abitur, Studium der Mechatronik in Dresden, Praktikum beim Fernsehen in Leipzig, Selbständigkeit in Kamera und Schnitt. Das ist schon so einiges und das Beste: es ist noch nicht vorbei. Per Ausschlussverfahren ist Wiebke gerade dabei, ihre Zukunft zu gestalten, auch wenn dort noch das ein oder andere Fragezeichen im Raum schwebt. Aber einen entspannten Geist wie den von Wiebke bringt so schnell nichts aus der Ruhe.

Gleich zu Beginn unseres Gesprächs finden wir eine einschlägige Gemeinsamkeit: die Fotografie. Wiebke lichtet besonders gerne Personen ab, da diese einfach oft vor die Linse springen und sie mit Perspektiven und Lichtverhältnissen experimentieren kann. Vor allem, da nun nach fünf Jahren die technischen Voraussetzungen wiederbelebt wurden und sie wieder samt Kamera unterwegs ist.

In der nächsten Woche freut sich Wiebke vor allem auf die Kurzfilme, die wir uns bereits gestern Abend gemeinschaftlich angesehen haben. Für sie waren durchaus ein paar interessante dabei, auch wenn es teilweise schwierige Themen und Geschichten sind. Ebenfalls stößt das Gastland Russland bei ihr auf Interesse. Auch, wenn Wiebke noch nicht knietief im Wissen über die aktuelle politische Situation Russlands steckt, bleibt ihr ja noch ein wenig Zeit für die Recherche.

Ich bin mir sicher, dass wir von Wiebke, die zwar sonst in dieser illustren Runde eher still im Hintergrund bleibt, noch Einiges hören und vor allem lesen werden. Ich freue mich schon auf das ein oder andere Gespräch mit ihr, da sich, sobald man in diesen blauen Augen versunken ist, ihre absolute Ruhe auf einen selbst überträgt.

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