Marco und die herzogliche Dreifaltigkeit

 

Es ist Sonntag, 12.52 Uhr. Marco und ich verlassen das Komplex, um uns auf den Weg zum Filmkunstfest-Büro zu machen. Genau genommen ist es sogar ein verkaufsoffener Sonntag, und so erklärt sich auch, warum die Straßen der Schweriner Innenstadt gut gefüllt sind.

Dass der Zufall gerade uns zwei als Interviewpartner auserwählt hat, gefällt uns ganz gut. So gesehen kennen wir uns aber viel zu lange, um uns noch besser kennenzulernen. 2008 haben wir gemeinsam Abi am Schlossgymnasium Gützkow gemacht, haben die Sommer mit den gleichen Freunden genossen und stiegen zeitgleich als Aktive beim Jugendmedienverband ein. Dieses Jahr ist es unser viertes gemeinsames filmab!-Seminar. Routine und Erfahrung sind zwei gute Voraussetzungen, um mit Marco etwas zu organisieren: Der 22-jährige Ex-Zivildienstleistende, JMMV-Vorstandskollege und bekennende Club-Mate-Trinker ist – und das wird niemand bestreiten, der ihn kennt – ein ausgesprochen zuverlässiger, im besten Sinne „chilliger“ Freund.

„Machen wir das Interview auf dem Weg zum Filmkunstfest-Büro?“ – gute Idee. Zwei Fliegen mit einer Klappe. Aus der Interview-Lostrommel haben wir beide einen Dreieck-Zettel gezogen. Während wir am Pfaffenteich vorbeischlendern, überlege ich, was das Dreieck ist, das Marcos Lebensachsen zusammenhält. Bekanntlich sind Dreieckskonstruktionen – aus Sicht eines Ingenieurs – besonders stabil. Ecke 1 ist schnell ausgemacht: Marcos bessere Hälfte ist seit drei Jahren Maria, die in die schönen Fotos auf diesem Blog genauso viel Enthusiasmus hineinsteckt wie in die Vorbereitung der gemeinsamen Hochzeit im Sommer.
Damit wären wir schon bei Ecke 2: Marco stellt seit mehreren Jahren eigene Fotografie- und Filmprojekte auf die Beine. Dazu gehören nicht nur die gut besuchten Wochenendseminare des JMMV. Marco und Maria sind das Duo blende2komma2 und haben ihr Steckenpferd mit der Portrait- und Veranstaltungsfotografie gesattelt.
Und welcher Eckpunkt macht die Dreifaltigkeit komplett? Marco studiert im dritten Semester Nachrichtentechnik an der HTW Berlin. Der Weg zum „Bachelor of Engineering“ ist gepflastert mit Seminaren zu Elektrotechnik, digitaler Signalverarbeitung und „verdammt viel Mathe“. Für mich wäre das nichts – Marco beißt sich jedoch fleißig durch die anspruchsvollen Klausuren und regelmäßigen Lerngruppentreffen.

Apropos Treffen: Wir sind angekommen. Das Büro über dem Capitol ist ungewohnt leer und ruhig – der letzte freie Tag fürs Filmkunstfest-Team. Einzig allein der Techniker Steffen ist da. Mit einem Dutzend Festivalkataloge im Rucksack geht es zurück zur Redaktion.

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