Ist das jetzt Kunst? (Part III) [Forum der Künste]

Verschwundene Ausstellungen, deplatzierte Installationen: Wenig Kunst beim filmkunstfest

filmKUNSTfest
Foto: filmkunstfest MV

Ein letztes Mal breche ich auf, um eine Begleitausstellung zu besuchen. Treppauf, treppab laufe ich durch die Flure der Volkshochschule Schwerin. Hier sollen seit Ende April russische Filmplakate ausgestellt sein. Diesmal ist das wirklich keine Kunst. Nicht etwa, weil ich finde, dass es keine Kunst ist – sondern weil ich die Kunst einfach nicht finden kann. Die Sonne scheint draußen auch nicht mehr.

Die Kunst, das filmkunstfest und ich – irgendwas läuft da noch nicht ganz rund. Formabzug gibt es für die schlecht ausgeschilderte (oder nicht vorhandene) Filmplakat-Ausstellung sowie für die deplatzierte Videointervention „Anxiety States“ im Staatlichen Museum. Besser präsentieren sich die Objekte und Installationen von Alexei Kostroma im Schleswig-Holstein-Haus, die außer dem Ursprungsland Russland aber wenig mit dem filmkunstfest gemein hatten. Nette Worte zur Interpretationshilfe fielen bei der Eröffnung von Matthias Siggelkows „Caspar David Friedrich Projekt“ im Schweriner Dom. Dort findet man neben einer Hand voll Gemälden auch einen ausgebrannten Jollenkreuzer im Kirchenschiff.

Das „Forum der Künste“ hinkt den Filmen dieses Festivals noch hinterher. Die Ausstellungen werden außerhalb des Programmfaltplans schlecht beworben, Personal vor Ort scheint nicht hundertprozentig von dem Sinn der Sache überzeugt. Ein Trost: Hochkarätige Lesungen standen mehrmals im Festivalplan.
Für die Zukunft wünsche ich dem filmkunstfest und mir ein vielfältigeres Kunstangebot, das auch inhaltlich klüger ins Programm eingebunden und an den Standorten besser organisiert ist. Egal, ob die Sonne scheint oder nicht.

Mehr Informationen

2 Kommentare

  1. Hallo, ihr tollen „Film ab“-Macher!

    In jedem Jahr versuche ich eine vollständige Sammlung der sehr interessanten Hefte zu bekommen. Diesmal hat mich ein Kommentar betrübt. Was die Ausstellung zu den Filmplakaten angeht, die „nicht zu finden“ war, so sollte man ab und an vor Ort nach dem Weg fragen.
    Ich bin Landesvorsitzende der Osteuropa-Freundschaftsgesellschaft MV e.V., die die Ausstellung mit Plakaten aus einer Privatsammlung eines unserer Mitglieder unterstützt hat.

    Am 30. April wurde die Ausstellung von deutschen Filmplakaten zu sowjetischen Filmen, beginnend mit dem Jahrgang 1946, im Beisein des künstlerischen Leiters des filmkunstfestes, Herrn Fichtner, eröffnet.
    Im Anschluss wurde in der Aula der Filmklassiker „Panzerkreuzer Potemkin“ gezeigt.
    Die Ausstellung kann noch bis Juni im KIZ (Kulturinformationszentrum gleich beim Eingang Puschkinstr.) bei der Volkshochschule gesehen werden.
    So, das wollte ich nur mal richtig stellen.

    Macht so engagiert wie bisher weiter!

    Herzliche Grüße

    Kerstin Voigt

  2. Hallo Frau Voigt,

    vielen Dank für ihren Kommentar. Sehr gerne hätte ich die Ausstellung besucht. Als Veranstaltungsort stand leider nur Volkshochschule Schwerin im Plan des filmkunstfests. Ich versuchte es erst in der Aula, wo ja auch der Film im Rahmen der Eröffnung gezeigt wurde, dann in der Galerie von MV Foto e.V. und später noch einmal im KIZ, das gegen 13 Uhr aber schon verschlossen war. Eine Mitarbeiterin der VHS konnte mir keine Auskünfte geben.

    Ich verstehe ihren Unmut durchaus, aber auch ich fand es schade, keinen einzigen Hinweis auf die Ausstellung an allen drei Eingängen der VHS-Gebäude zu finden. Das erschwert vor allem auch auswertigen Besuchern des filmkunstfests den Besuch.

    Ich hoffe, bis Juni noch Möglichkeit zu haben, die Ausstellung zu sehen.
    Vielen Dank für ihre Anmerkungen,
    mit freundlichen Grüßen

    Marie Kutzer

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert