Süß und sauer [cinema of the world „En Familie“]

Eine dänische Galeristin zwischen Selbstverwirklichung und Familientradition.

„Das Leben ist sauer und süß. Die Milchsäure und die Hefebakterien liefern sich einen ständigen Kampf.“ Ähnlich gestaltet sich auch der Film „En Familie“ von Pernille Fischer Christensen.
Ditte (Lena Maria Christensen) ist erfolgreiche Galeristen und Tochter von Rikard (Jesper Christensen), Leiter der geschichtsträchtigen Familien-Bäckerei:„Urgroßvater kam zu Fuß aus Deutschland. Nur mit einem Sack Getreide und sonst nichts.“ Als sie ein Angebot für einen Job in New York bekommt, lässt sie das Kind von ihrem Künstler-Freund Peter abtreiben. Beide beschließen, in der amerikanischen Metropole ein neues Leben anzufangen. Doch als Dittes Vater schwer erkrankt, muss sie ihre Pläne neu überdenken. Denn Rikard möchte den Traditionsbetrieb seiner Tochter übergeben. Ditte muss sich entscheiden: Kopenhagen oder New York, Familientradition oder Selbstverwirklichung.

„En Familie“ ist ein Film, der negative und positive Seiten im Innenleben der Bäckerfamilie Rheinwald beleuchten mag. Ohne aufgesetzte Dramatik und geschwollene Lebensweisheiten liefert Pernille Fischer Christensen ein sehenswertes Drama. Trotz des ständigen Wechsels zwischen Liebesszenen und Bilder des leidenden Vaters besticht der Film durch Authentizität und Ehrlichkeit: Der Zuschauer fühlt förmlich Dittes Zerrissenheit. Ein ruhiges Familienportrait, sowohl in den Kameraeinstellungen als auch in seiner schauspielerischen Darstellung.
Übrigens: Die Namensgleichheit aller Christensens ist zufällig.

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