Liebe geteilt durch drei [gedreht in MV „Drei“]

Tom Tykwer erzählt die Geschichte einer verwirrenden Großstadtromanze mit (drei) Ecken und Kanten.

Zerstreutheit und Frust zeigen sich, wenn man Hanna (Sophie Rois) und Simon (Sebastian Schipper) auf der Leinwand sieht. Wie sie miteinander leben und doch nicht. Wie sie Dinge in ihrem Alltag sehen, die nicht existieren und doch so real scheinen. Eine Telefonleitung als gemeinsamer Lebenslauf: Auf, ab, weit auseinander, dicht zusammen. Und das seit 20 Jahren.

Hanna ist Fernsehmoderatorin und trifft bei einem Ethikkongress auf Adam (Devid Striesow). Der Gentechniker ist debattierfreudig und äußerst sympathisch. Sie tauschen sich aus und beginnen eine Affäre. Hanna ist das fremd, aber sie kann sich nicht entziehen. Kurz danach trifft Simon Adam zufällig im Schwimmbad. Er interessiert sich nicht für Männer – jedenfalls nicht auf diese Art, eigentlich.
Tom Tykwer präsentiert nach erfolgreichen Filmen wie „Das Parfum“ einen ganz eigenen Film über eine Dreiecksbeziehung. Die Geschichte spielt in Berlin – dort, wo es doch eigentlich mehr Menschen geben müsste, mit denen man eine Affäre haben kann, als sich genau den auszusuchen, in den sich schon der eigene Partner verguckt hat.

Tykwer gelingt mit „Drei“ ein Verwirrspiel. Die Figuren sind auf den ersten Blick ein wenig vom Leben verbraucht, unauffällig, eigen und eher unzufrieden. Als sie jedoch die wahre Erfüllung ihrer Sehnsüchte finden, stellt sich Zufriedenheit ein. Auch im Umgang miteinander. Sie sehen ihr eigenes Drama als Schwarzweiß-Filme im Kopf. Keinem ist bewusst, dass der andere ein ähnliches Problem mit sich herumträgt. Man hätte es ja auch dreiteilen können.

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