Kevin: „Ich brauche keine Drogen.“

Kevin ist 20 Jahre alt, kommt aus Güstrow und stellt ein Musterbeispiel für ein gesundes und verantwortungsbewusstes Leben da.

 

Wie stehst du zu Alkohol und Zigaretten?
Ich habe einmal probiert zu rauchen, jedoch habe ich den Reiz dahinter bis jetzt nicht entdeckt. Genauso ist es auch mit dem Alkohol. Es schmeckt mir einfach nicht, und andererseits will ich meinen Körper nicht unnötig schädigen. Wenn ich etwas trinke, ist es nur ein Schnäppi, zum Beispiel „Saurer Apfel“.

Wie siehst du die derzeitige Situation von Alkoholkonsum unter Jugendlichen?
In meinen Augen ist die derzeitige Lage sehr dramatisch. Die trinken doch nur unter dem Vorwand, besoffen zu sein und dem Gruppenzwang nachzugeben, damit sie dazu gehören. Außerdem steigt die Kriminalität unter den Jugendlichen immer weiter an, und ich denke, dass daran der übermäßige Alkoholmissbrauch schuld ist. Die wissen doch gar nicht mehr, was sie tun, wenn sie betrunken sind und finden paar Tage später eine Anzeige wegen Körperverletzung in ihrem Briefkasten.

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Glaubst du, dass die Erziehung von Kindern eine essenzielle Rolle spielt in Fragen des Drogenmissbrauchs und der Gewalt? Meinst du, die soziale und finanzielle Lage sei relevant?
Die Erziehung spielt zum Teil eine Rolle, jedoch ist sie nicht essenziell. Jeder hat die Macht über sein eigenes Handeln und kann selbst entscheiden, welchen Weg er wählt. Die gesellschaftliche Lage ist noch weniger relevant als die Erziehung, denn auch in den Wohlstandsschichten kommt es zu kriminellen Auseinandersetzungen, nur regiert dort die Macht des Geldes und des Schweigens über solche Vorfälle. Die praktische Umsetzung von Gesetzen stellt immer noch ein Problem dar.

Wie meinst du das?
Die Theorie ist leichter als die Praxis. Die Gesetze sind lediglich das Fundament einer funktionierenden Politik. Doch was tut man, um letztendlich das Haus darauf zu bauen? Wenn ich Kioskverkäufer sehe, die kleinen 12-Jährigen Kindern Schnaps verkaufen, frage ich mich, was die Exekutive Deutschlands den ganzen Tag macht. Es müssen mehr Kontrollen durchgeführt und abschreckende Beispiele gezeigt werden, um den Alkoholmissbrauch einzudämmen.

Was stellst du dir unter „abschreckende Beispiele“ vor?
Nur irgendwelche Filme zu zeigen erscheint mir sinnlos, weil das doch alles nur gespielt ist und man keinen Bezug dazu hat. Man muss konkrete persönliche Beispiele bringen, zum Beispiel den Jugendlichen einen Einblick in das Leben eines Alkoholikers geben und ihnen die Chance lassen, Fragen zu stellen oder sogar Mitgefühl zu entwickeln.

Was erhoffst du dir für die Zukunft, wenn deine Vorschläge angenommen werden würden? Wenn du die Macht zur Veränderung hättest?
Ich würde mir mehr Verantwortungsbewusstsein wünschen – und zwar von jedem Einzelnen – um eine Gesellschaft entstehen zu lassen, in der Gleichberechtigung, Toleranz und Akzeptanz herrschen.

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