„Dein Vollrausch ist garantiert“ [cinema of the world „Nord“]

Der depressive Jomar (Anders Baasmo Christiansen) arbeitet als einsamer und wortkarger Liftwärter im norwegischen Nirgendwo. Seine Frau Linnea hat ihn bereits vor Jahren verlassen, nachdem ein schwerer Unfall seine Karriere als Profi-Skifahrer beendete. Die meiste Zeit widmet er nun seinen ständigen Begleitern: Schnapskanister und Zigarettenschachteln. Lasse (Kyrre Hellum) – sein ehemals bester Freund, der mit Linnea durchgebrannt ist – kehrt zurück und erzählt ihm von Linneas Sohn: Jomars Sohn. Er beschließt, sich auf den Weg zu machen und seinen Sprössling zu treffen. Doch es wäre zu einfach, wenn Jomar einfach in den Bus steigen könnte! Durch seine Panikattacken kann er nicht öffentliche Verkehrsmittel benutzen, da er eine Heidenangst davor hat, dass der Bus einen Unfall haben könnte. Mit seinem Schneemobil bricht er auf, um die rund 800 Kilometer, die ihn von seinen unbekannten Sohn trennen, zu überbrücken. Eine abenteuerliche Reise durch Norwegens beeindruckende Schneelandschaften beginnt.

„Nord“ von Rune Denstad Langlo ist ein unterhaltsamer Off-Roadmovie – nur halt auf Norwegisch. Mit einem ganz eigenen Humor wird die lustige und spannende Fahrt des Liftwärters dargestellt. Die Musik betont die endlosen, verlorenen Weiten Norwegens, welche so sehr gut zur Geltung kommen. Der Zuschauer begleitet Jomar auf seiner einmaligen Reise zu sich selbst, auf der er mit vielen verschiedenen Charakteren konfrontiert wird und Freunde fürs Leben findet. Dieser Film hat es wirklich verdient, mit einem FIPRESCI-Preis ausgezeichnet zu werden. Man will sofort auf die Skier springen, um selbst einmal Norwegen zu erkunden.

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