Anja – „Meine Kunst, mein Ausdruck“

Anja, du bist jetzt zum ersten Mal bei filmab! dabei. Wie kamst du dazu?
Durch Sonnenmacher-Aktivitäten hab ich vom JMMV erfahren und bin dadurch zum Versandwochenende im März gekommen. Anna war vorher schon bei filmab! dabei und sagte zu mir „Mach doch bei filmab! mit, das ist so toll!“. Und dann machte ich mit.

Was, denkst du, sind deine Stärken?
Ich bin sehr geduldig mit anderen, allerdings nicht mit mir selbst. Ich höre gerne zu und schreibe gern. Es kommt vor, wenn ich nachts in meinen Bett schreibe, mit dem Stift in der Hand einschlafe und morgens die letzten Wörter nicht mehr lesen kann. (lacht)

Hast du schon für andere Projekte geschrieben?
Nein. In der Grundschule habe ich einen Comic gezeichnet. Der wurde zum Abschluss der 4. Klasse gedruckt. Wir waren sehr kreativ. Da kamen alle zu mir und sagten „Dein Comic ist so toll!“. Wenn ich ihn jetzt angucke, dann …

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Also war Zeichnen früher deine Leidenschaft?

Ich weiß nicht. Ich spiele auch Gitarre und singe. Das ist meine Kunst, mein Ausdruck. Meine Kindergärtnerin, die jetzt unsere Gemeindeleiterin ist, holte mich früher auch immer nach vorne. Aber in der Grundschule war Zeichnen meine Leidenschaft, später wurde Schreiben meine Kunst. Es hat sich irgendwie ausgetauscht. Ich bin sehr wortverliebt.

Wenn du wortverliebt bist, liest du auch gerne Werke von anderen?
Natürlich lese ich gerne. Ich mag es, wenn es jemand schafft, dass Worte eine neue Bedeutung bekommen. Wie eine Art Absurdung. Was für ein Beispiel könnte man nehmen? (überlegt) „Ich habe mich taub gefühlt.“ Damit ist ja nicht gemeint, dass man nicht hören kann – sondern eher, dass man wie gelähmt war.

Also kann man sagen, du magst abstrakte Sachen?
Was ist abstrakt? Jeder Mensch nimmt die Welt nun mal anders wahr. Ich mag es, wenn jemand sie anders sieht. Dass man die Welt eben besonders sieht.

Bist du der Meinung, auch besonders zu sein?
Besonders… (überlegt) Letztlich hängt es von jedem selbst ab, wie man sein will. Es ist die freie Entscheidung, ob man aufmerksam ist oder ob man blind durchs Leben läuft und alle Menschen um sich herum anrempelt.

Meinst du, dass man sich in einen bestimmten Alter entscheidet, ob man nun offene Augen hat oder blind ist?
Die wenigstens Sachen entscheiden sich altersabhängig. Pubertät oder die Monatsblutung kommen durch das Alter. Ob man aufmerksam oder blind ist, baut sich auf Erfahrungen auf. Auch 30- oder 40-Jährige könnten durch ein bestimmtes Ereignis ihre Augen öffnen. Es ist nicht altersbedingt.

Hat dir selbst ein bestimmtes Erlebnis die Augen geöffnet?
Ich weiß nicht, ob meine Augen offen sind. Es gibt keinen Maßstab. Bin ich aufmerksam oder nur aufmerksamer als der neben mir? Wann öffnen sich Augen? Das ist wie die Frage zum Sinn des Lebens. Man sollte nicht fragen, sondern einfach leben.

In dem Sinne: Danke für das Interview!

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