Romeo und Julia im Lollipopland [NDR Lulu und Jimi]

Schweinfurt, 50er Jahre. Die Zeit des Rock ’n‘ Roll mitten in Deutschland. Die junge, hübsche Lulu (Jennifer Decker) lernt auf einem Jahrmarkt den von allen Provinzschönheiten umschwärmten Afroamerikaner Jimi (Ray Fearon) kennen. Liebe auf den ersten Blick. Doch Lulus Mutter (Katrin Sass) hat ganz andere, finanziell begründete Absichten: Sie möchte ihre Tochter mit dem piekfeinen Ernst (Bastian Pastewka) verheiraten. Skrupellos schmiedet sie mit einem mysteriösen Psychiater dunkle Pläne, denn sie hat mit Lulu ähnliches vor wie damals mit ihrem Mann.

Die Frischverliebten können flüchten, sie wollen gemeinsam per Schiffüberfahrt nach Amerika. Im blau-weißen Chrom-Schlitten fahren sie Richtung Hamburg. Lulu und Jimi leben für den Rock ’n’ Roll und schwören sich ewige Liebe. „Ich werde dich immer hören. Über Ozeane werde ich dich hören.“ Doch das Schicksal bzw. die von der Mutter engagierten Profikiller stellen sie auf eine harte Probe.

Die Handlung von „Lulu und Jimi“ ähnelt einem Märchen: eine ganz bezaubernde Katrin Saß in der Rolle der bitterbösen Mutter mit Hang zum Ethanol und einer herrisch-liebevollen Aufmerksamkeit für die rosarote Pudeldame Lilly, zwei sich unsterblich liebende Traumtänzer, die um ihre Liebe kämpfen, und die zarte Hoffnung auf ein Happy End.

Man nehme eine Riesenportion Schminke, Haarspray und Hackenschuhe, kombiniere sie mit feshen Kostümen und schicken Ami-Karren, mische grelle Farben und buntes Licht hinzu und heraus kommt ein wunderbar farbenfroher Rock-’n’-Roll-Liebesfilm. Tolle Musik, aufregende Tanzszenen und eine Lollipopkulisse sorgen für das berauschende 50er-Jahre-Flair, das es so nie tatsächlich in Deutschland gab, aber anderthalb Stunden lockerleichte Unterhaltung bietet.

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