Panik im Mambuu (Konzert „Ja, Panik“)

IMG_2855.JPGEine handvoll hartgesottener Indiefans versammelte sich gestern Abend im Festivalclub Mambuu. Ausgestattet mit Kapuzenpullovern und Röhrenjeans tanzten sie ausgelassen vor der Bühne, die sich auf dem eigentlichen Tanzbereich befand. Dementsprechend war auch die Akustik eher mittelmäßig in dem Kellerclub, der sonst hoffentlich seltener als Konzertlocation missbraucht wird. Wie hier der Nichtraucherschutz umgangen (oder einfach nur ignoriert?) wird, bleibt eine noch zu klärende Frage.

Indieband aus dem Burgenland

„Ja, Panik“, angekündigt als Indieband aus dem Burgenland, fingen aufgrund des Ausbleibens von potentiellem Publikum vierzig Minuten später an, als ursprünglich geplant war. Sie legten los mit einem Dissonanzenfeuerwerk feinster Art, das sich auch am Ende ihrer Darbietung noch mal mit Gewalt in das Gedächtnis der Besucher brennen sollte. Beeinflusst von Bands wie Kettcar, Arcade Fire, Die Ärzte und Madsen performten die Wiener ihre Stücke souverän und energiegeladen. Eingängige Melodien animierten das Publikum zum Mitwippen. Ihre spaßige und schnelle Musik musste jedoch ohne verständliche Texte – geschweige denn Anmoderationen – auskommen. Die fünf Jungs, die zusammen in einer Wiener WG leben, wirkten insgesamt ein wenig schüchtern. Sie versuchten aber, dies mit ihrer Musik wett zu machen und rebellierten so auf ihre eigene Art und Weise gegen Wiederholung und Konventionen. Gitarrenlastige Klänge wechselten sich ab mit stürmischen Einlagen des Schlagzeugers oder einem melodischen Keyboardspiel.

Eine Rebellion auf eigene Art und Weise

Der erst zwei Jahre jungen Band gelang mit ihrer ersten Single „Ob Ich Das Verdiene?“ der Einstieg in verschiedene Charts. Eine Deutschland und Österreich umspannende Tour mit Britta und Mobilé folgte. Nach dem ersten Album „Ja, Panik“ erschien im Oktober 2007 die zweite Langspielplatte „The Taste And The Money“. „Ja, Panik“ wurden in den letzten beiden Jahren für den Amadeus Award in der Kategorie FM4 Alternative Act nominiert. Die Band besteht auf ihren rohen Sound, den sie absichtlich mit allerlei Fehlklängen untersetzt. Man will sich absetzen und auf einer Spur fahren, die sich mit dem Normalen schneidet.