Katz und Maus Spiel (KF Die Begegnung)

Wilde Kameraschwenks, extreme Zooms, hohe Geschwindigkeit, ein Mann und eine Frau auf der Flucht – das alles ist der Kurzfilm „Die Begegnung“.

Unbekannte Jäger

Die rasante Jagd der beiden Hauptakteure beginnt auf einem Friedhof. In dem sonst schwarz-weiß gehaltenen Film ziehen immer wieder die blonden Haare der Protagonistin den Blick des Zuschauers auf sich. Im ersten Moment scheint es so, als wären sie die Jäger. Doch schon im nächsten Augenblick werden sie wieder gejagt. Der ständige Wechsel der Rollen von Verfolgern zu Verfolgten erstreckt sich über die gesamte Länge des Kurzfilms von Susann Schimk.

Es wird jedoch nicht klar, wer die anderen sind, die nicht direkt in Erscheinung treten. Einzig ein Indiz am Anfang der Geschichte lässt den Zuschauer Vermutungen anstellen. Ansonsten ist der Vorstellungskraft des Kinobesuchers keine Grenze gesetzt und er kann rätseln, wer die Unbekannten sind, die sich ein packendes Katz und Maus Spiel mit dem Paar liefern.

Die rasante Kameraführung verstärkt die paranoide Grundnote des Filmes noch um ein Vielfaches. Auch die Art, wie die Kamera filmt, ändert sich ständig. Mal scheint sie ein ferner Beobachter zu sein, ähnlich einer automatischen Überwachungskamera, welche die Protagonisten überall im Visir hat. In der nächsten Szene wiederum ist sie nah und mittendrin im Geschehen. Zusätzlich leistet die dichte Geräuschkulisse ihren Teil, um den Zuschauer noch tiefer in den Bann der verwirrenden Geschichte zu ziehen.

„Die Begegnung“, ein Kurzfilm der etwas anderen Art, schafft es in gerade einmal sieben Minuten den Kinobesucher zum Nachdenken anzuregen. Die verschiedensten Interpretationen werden durch geschickt platzierte Elemente zugelassen und viele Fragen aufgeworfen.

Wer sind die Anderen? Was sucht das Pärchen? Von wem werden sie verfolgt? Was erzeugt die grässlichen Geräusche am Anfang der Geschichte?

Ein außergewöhnlicher Kurzfilm

Auf all dies werden Sie im Kino keine klare Antwort bekommen, aber gerade das macht diesen Kurzfilm ja so attraktiv und interessant. Doch wie so oft bei experimentellen Filmen scheiden sich die Geister, ob er gefällt oder nicht. Meiner Meinung nach ist er jedoch ein Meisterwerk der Extraklasse, welcher unter den anderen Beiträgen des Kurzfilmwettbewerbes seines gleichen sucht.

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