Ein Kommentar

  1. [zu Ausgabe 2/2008 – „Augen zu und durch“]
    Guten Morgen,
    filmab ist fünf Tage im Jahr ein „muss“, genauso wie möglichst viele Filme und Eindrücke. Auch dann, wenn ich z.B. gestern Abend einen anderen Film gesehen habe als Ole. „Nacht vor Augen“ hat während der Vorstellung in vielen Situationen in meinen Gedanken ein Weiterdenken veranlasst. Beispiel: bereits nach den ersten Minuten wirst du unsicher/sicher, dass es ein besonderes Vorkommnis in Afghanistan gab. Oder: Die Pistolenszene mit Benni vor dem Tunnel, sie verunsichert dich total. Sicher, oft ahnt man, was kommen wird. Aber gerade das regt mich im Nachhinein so auf, und zwar nicht, dass der Film so gemacht ist, sondern, dass er offensichtlich die Realität genau abbildet. Wer will/kann denn David in seinem einfachen (und genau so, ohne große „kreative“ Einstellungen dargestellten) Leben nach Afghanistan helfen? Die Bundeswehr, in Form einer selbst hilfebedürftigen Feldwebel – Charge? Die Familie,Kumpels (die Gesellschaft), die sich eine heile Welt malt? Fakultative Heimkehrerseminare? Nein! Ich finde die schmucklose Darstellung des Alltages genau angemessen. So muss es einem wohl zumute sein, wenn man aus einem 1000-Volt-Spannungsfeld zurück kommt. Es gibt nur zwei Figuren, die David wirklich nahe kommen. Die Freundin, die verstehen und helfen will, Benni der ihn wohl noch nicht versteht, aber liebt, und letztlich der Ausschlaggebende für Davids inneren Wandel ist. Für wie viele Soldaten unser Land nach ihrer Rückkehr genauso trist ist, und die ohne einen Benni sind, bleibt offen.
    Weil ich gestern so nachdenklich aus dem Capitol 4 gegangen bin, habe ich vergessen meine Karte in den großen roten Zylinder zu stecken, was ich hiermit symbolisch nachholen will.
    Beste Grüße, und bis heute Abend …
    wenner

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