Aktion Bernhard (SF Die Fälscher)

Der Zweite Weltkrieg tobt und Juden werden in Konzentrationslagern zusammengepfercht, um den Nazis als Arbeitssklaven zu dienen. Dieses Schicksal sollte auch Salomon Sorowitsch (Karl Marcovics) ereilen, der eigentlich sein Geld mit dubiosen Geschäften macht: Er ist Fälscher. Und nicht nur irgendeiner, sondern der Beste. Jedoch hilft ihm dies nicht, den Fängen des Kriminalbeamten Friedrich Herzogs (Devid Striesow) zu entgehen, der eines Tages vor seiner Tür steht und ihn in das KZ Mauthausen verfrachtet, wo
er Arbeiten schwerster körperlicher Belastung verrichtet, wie tausende andere Mithäftlinge auch. Doch schon kurze Zeit später wird er nach Sachsenhausen gebracht, um dort sinnvolleren Aufgaben nachzugehen.

Ein Wiedersehen der andere Art

In Sachsenhausen begegnet er Kommissar Herzog wieder, der mittlerweile zum Lagerkommandanten befördert wurde.

Sorowitsch bekommt nun Anweisung, zusammen mit anderen talentierten Häftlingen englische Pfund-Noten im großen Stil zu fälschen, um die britische Wirtschaft lahmzulegen. Beeindruckt von der Präzision und Genauigkeit, mit der die Geldscheine kopiert worden sind, ordnet die Lagerleitung kurzerhand an, auch den Dollar, an dem selbst Sorowitsch bisher gescheitert ist, millionenfach zu fälschen. Doch Verrat droht aus den eigenen Reihen.

Stefan Rutzowitzky erzählt in seinem Film eine wahre Geschichte, in der KZ-Insassen dargestellt werden, die tagtäglich um ihr Überleben bangen müssen. Dem Tod können die Insassen nur entrinnen, indem sie sich anpassen und für das NS-Regime arbeiten, was besonders einem Häftlingsgenossen Sorowitschs, dem gelernten Buchdrucker Adolf Burger, in einen tiefen Gewissenskonflikt stürzt, denn Sabotage wird mit dem Tod geahndet. Zusammenhalt ist überlebenswichtig im täglichen Terror der willkürlichen Gewalt durch die Wärter.

Die Kamera ist überall anwesend. Dabei drängt sie sich den Protagonisten jedoch nicht auf, sondern filmt dezent im Hintergrund und hält sich eher bedeckt. Die leicht wackeligen Aufnahmen der Handkamera verstärken dazu noch den beobachtenden Charakter.

Um den Film so authentisch wie möglich zu machen, stützte sich der Regisseur auf die Beschreibungen von einem ehemaligen Häftling: Adolf Burger. Burger hält auch heute noch Vorträge an Schulen, um von seinem Leben zu erzählen.

Spannungsabfall

Eine stilistische Besonderheit raubt jedoch dem Film von Anfang an einen gewissen Teil der Spannung: Man weiß von vornherein, dass der Hauptakteur am Ende immer noch leben wird. Dass der Film mit dem Ende beginnt, stört die Story aber nicht weiter, da sie immer wieder spannungsaufbauende Elemente enthält, die den Zuschauer an das Geschehen fesseln.


Zur Info

Die Aktion Bernhard war mit 144 beschäftigten Juden die größte Aktion seiner Art in der Geschichte. Bis zum Zeitpunkt der Befreiung durch die alliierten Streitkräfte 1945 wurde alles gefälscht – von Dokumenten und Pässen aller Art bis hin zu Milliarden Beträgen an Geld.