Wer hat’s erfunden? – Die Schweizer. (SF Die Chronomanen)

Eine Schweizer Firma hat es sich vor einigen Jahrzehnten zur Aufgabe gemacht, die Welt auf eine einheitliche Zeit zu synchronisieren. Denn wenn es eins gibt, was Schweizer nicht mögen, dann ist es Unpünktlichkeit. So wird es zumindest im Kurzfilm „Die Chronomanen“ von Karim Patwa stereotypisiert.

Dieses Vorhaben steht nun kurz vor der Vollendung. Nur ein paar zeitraubende Tests, die eigentlich schon längst hätten abgeschlossen sein sollen und eine langweilige Eröffnungsrede stehen der Weltsynchronisation noch im Wege. Beim Kauf des Rednerpultes wurde jedoch nicht bedacht, dass der Offizielle im Rollstuhl sitzt. Dieses dumme Missgeschick zieht die streng geplante Organisation ins Lächerliche. Was ist das bitteschön für eine Planung? Von Präzision keine Spur. Doch Zufälle beherrschen das Leben und so kommt es bereits zu Beginn, zu einem Missgeschick mit ungeahnten Konsequenzen.

Da Nieten meistens dazu veranlagt sind, Dinge schief gehen zu lassen, die eigentlich idiotensicher gestaltet wurden – und hier gleich zwei Nieten an der albernen Mission beteiligt sind – muss einfach alles anders laufen als geplant.
In diesem Falle lässt die Praktikanten-Niete eine schlecht genietete Niete in einen Raketenlüftungsschacht fallen. Glück für den einen und niederschmetternd für den anderen.

Die Rakete, in der sich die Niete befindet, soll ein überdimensionales Display ins All schießen, mit dessen Hilfe die Weltzeit synchronisiert wird und von wo aus die Zeit, fast allgegenwärtig, auf die Erde herab leuchtet

Es gäbe keine Verspätungen mehr, die auf falsch gestellte Uhren zurückzuführen wären und alles und jeder wäre pünktlich, so wie es die Schweizer gern haben. Aber wo bleibt denn da die Spannung im Leben? Doch wen interessiert es schon, was eine Gruppe fanatischer Schweizer Wissenschaftler will?

Bei all ihrer „Gründlichkeit“ vergaßen sie jedoch, dass man die riesige Uhr im All nur von einer Seite der Erdkugel aus sehen kann. Na ja, jeder macht mal Fehler. Auch die Schweizer.

Marco Herzog

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