Die Migrantigen: Von überall, nur nicht von hier

„Wie ist man denn so als Ausländer? Kannst du uns ein bisschen coachen?“ – „Hast du Geld? Dann geht alles!“

Foto: Golden Girls Film

Benny (Faris Endris Rahoma) und Marko (Aleksandar Petrovic) sind zwei perfekt in ihre neue Heimat Rudolfsgrund integrierte junge Männer mit Migrationshintergrund. Ihre Vergangenheit haben sie beinahe verdrängt – nur der Schauspieler Benny leidet darunter, dass er bei Castings auf seine ägyptische Herkunft reduziert wird. Auf der Straße werden sie von der sensationsheischenden Marlene Weizenhuber (Doris Schretzmayer) angesprochen, die eine Dokumentation über den sozialen Brennpunkt Rudolfsgrund drehen möchte. Benny und Marko geben sich als kriminell und drogenerfahren aus und lassen sich auf eine Fernsehserie über sie ein. Doch dann gerät alles aus den Fugen und die von ihnen erschaffene Welt scheint zur Wirklichkeit zu werden.
Die Migrantigen, ausgeschrieben im Kinder- und Jugendfilmwettbewerb, spricht mit Integration ein beständig aktuelles Thema an. Da ist es nicht überraschend, dass es komplexer Erklärungen bedarf, um die Problematik zu behandeln. Dabei bedient sich die Komödie einer großen Zahl an Vorurteilen: von der Prostituierten über Drogenhandel bis hin zum starken Akzent und einem Bomberjacken-Kleidungsstil werden alle Klischees bedient. Die Aufklärung bleibt ein wenig auf der Strecke und alle Darstellungen sind nach wie vor schlicht dahingestellt.
Auch die Handlung des Filmes wirkt auf mich als Zuschauerin recht verwirrend. Teilweise fiel es mir sogar schwer, zwischen den Personen zu unterscheiden und den Nebenhandlungssträngen ihre Position in der eigentlichen Geschichte zuzuordnen. Die Idee, sich mit einem ernsten Thema in einer Komödie auseinanderzusetzen, ist jedoch sicherlich eine sehr gute. Zudem dürfte Die Migrantigen auch Menschen mit dem Sinn für einen klassischen Filmhumor oder geübte Fernsehguckende besonders ansprechen.

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