Emily must wait: grauenvoll, horrible, entsetzlich

War ja klar, dass sich schon nach zwei Minuten die Gänsehaut im Nacken aufstellt. Ich mag keine gruseligen Filme. Und frage mich die ganze Spielzeit über: „Must Emily die?“

Foto: facebook.com/emilymustwait

Ein Kompliment also an diesen Kurzfilm von Christian Wittmoser, welcher sich dramatisch zum Horror entwickelt, vielleicht weil er meine Angstvorstellung trifft. Falls ihr The Road, ob als Buch oder Film, kennt, könnt ihr euch Emily must wait als Vorgeschichte davon vorstellen. Beide Geschichtswelten stürzen in ein Endzeitszenario, welche ohne Erklärungen dastehen. Nur dass Emily den Anfang des ausbrechenden Chaos erleiden wird. In rasanter Folge reihen sich fragwürdige Aktionen und brutale Ereignisse zur Abwärtsspirale. Ungewissheit und Ungeduld spitzen sich zu Angst und Verzweiflung zu.

Lähmend erscheint mir die flache Draufsicht auf den einzigen Beobachtungspunkt, die Wohnung. Die starre Perspektive der Kamera verdammt auch Emily dazu, unfähig zu sein, etwas auszurichten, sich zu wehren, den Schrecken zu entgehen. Das Zeitgefühl löst sich an der Wand auf, obwohl die Gefangene mit Strichen etwas zählt, die Pflanzen im Zimmer beständig wachsen, das Wetter vor dem Fenster sich ändert. Als wären 10 Minuten 10 Monate. Warum sollte es in einer solchen Kette von Bombenabwürfen Blumen geben?

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