Absinthe: Darauf trink‘ ich einen.

Zwei Menschen, ein Paar, süchtig nach Rausch und Alkohol und Liebe und Nähe.

Foto: Filmstill Absinthe / Marianne Andrea Borowiec

Die Protagonistin betritt im roten, figurbetonten Kleid eine Bar, mit Hochsteckfrisur und Lippenstift. Gleich am Eingang scheint schon jemand auf sie zu warten. Zunächst blockt sie ihn ab, doch schon bald umtänzeln sich die beiden. Die Bar ist verraucht, die stilisierten Bargäste wortkarg, die Musik ebenso wie die Farben des Kurzfilms von Regisseurin Eva WikieÅ‚ stimmungsvoll und dunkel. Die Bilder überlappen wie in einem Rausch. Genauso düster wie die Farben ist die Handlung: Es wird hitzig, sogar leidenschaftlich. Die beiden Hauptdarsteller bewegen sich zueinander, miteinander. Durch ihre Anziehungskraft kommt der Film ohne viele Worte aus. Die Kamera umkreist das trinkende Pärchen, zeigt abwechselnd auch die weiteren Bargäste, die voll beladene Theke und überall Glasflaschen. Absinth scheint das Getränk des Abends zu sein und verleitet die Charaktere zu (Schand-)taten. Ist dieser Film als Warnung zu verstehen? Die Handlung wird aufreizender, spitzt sich zu und erreicht abrupt einen intensiven Höhepunkt – unerwartet. Die Protagonistin richtet ihr Kleid und verlässt die Bar.

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